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schaumi85 asked

eigenartiges ESS Verhalten

Hallo!

Ich bin schon eine Weile stiller Mitleser. Heute bin ich allerdings mit einer Frage hier auf die ich noch keine Antwort finden konnte.
Ich habe ein Victron System bestehend aus 3x MP2 48/5000, 2x SmartSolar 250/100, 1x SmartSolar 250/60, EVCS, Cerbo GX, sowie 4x BSLBATT LFP48-100 (angebunden über CAN).

Aktuell lade ich den Speicher (+die E-Autos) aufgrund Schnee auf der PV nachts zum günstigen Tarif (awattar) und betreibe Tagsüber das Haus damit.
ESS ist mit einem "Sollwert Netz" von -10W konfiguriert.
Das ganze funktioniert prinzipiell einwandfrei und sieht im Normalfall wie folgt aus:
Die Wärmepumpe ist der einzige größere Verbraucher auf L1, Richtung Netz wird über L2 und L3 im Schnitt auf -10W ausgeregelt.

2023-12-09-09-55-16-g21-vrm-portal.png

Wenn allerdings meine Frau ihren Dyson Föhn (ebenfalls auf L1) betreibt werden 1300W ins Netz eingespeist. Es handelt sich nicht nur um einen kurzen Überschwinger. Solange der Föhn läuft werden die 1300W aus der Batterie eingespeist.
2023-12-09-09-53-16-g21-vrm-portal.png

Zum Vergleich: Wenn die Heißluftfritteuse läuft wird sauber auf ~ -10W geregelt:

2023-12-09-12-25-22-g21-vrm-portal.png


Kann mir jemand dieses Phänomen erklären? Hängt das mit einer Phasenverschiebung durch den Föhn zusammen?

lg aus Niederösterreich
Stefan

ess grid setpoint not reached
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netrange avatar image netrange commented ·

Der Föhn hat bestimmt mehr als nur die oben genannten 1300W oder ?... das wird bestimmt ne ganz krumme Geschichte mit Blindleistung sein cos Phi 0,5 oder so... diese Haarföhne haben schon den ein oder anderen Inverter zum Wahnsinn getrieben.


Betreibe den Föhn mal an einer anderen Steckdose als der von oben . Eventuell erwischt du ja eine von L2 oder L3 ... Vielleicht die Phasenzuordung



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holger Bleckwehl avatar image
holger Bleckwehl answered ·

Das sieht aus, als wenn etwas falsch konfiguriert ist oder falsch gemessen wird ...

warum speisen die MP II überhaupt ein .. die könnten doch jede Phase voll versorgen..


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schaumi85 avatar image schaumi85 commented ·

Die Einspeisung an sich ist normal. Am letzten Bild siehst du dass auf L3 ~1200W aus dem Netz gezogen, auf L2 ~1000W eingespeist und auf L3 ~ 300W eingespeist werden. Die 3000W Last werden so gleichmäßig auf alle 3 Wechselrichter aufgeteilt und vom Netz saldierend nur 10W eingespeist. (Sollwert Netz)

Eigenartig ist das Verhalten eben beim Betrieb des Föhns.

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netrange answered ·

Aus deinem obrigen Bild alleine sieht man schon eine "Fehllast" ... Ist die Messspule von L1 verkehrt herum auf dem Kabel ???


... Denkfehler von mir ? ... falsche Phasenzuordnung ...

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schaumi85 avatar image
schaumi85 answered ·

Wo siehst du eine Fehllast?
Dieses Verhalten ist doch normal um die Lasten gleichmäßig aufzuteilen!?

2023-12-09-17-01-39-eigenartiges-ess-verhalten-vic.png


2023-12-09-16-51-35-eigenartiges-ess-verhalten-vic.png

Welche Messspule auf L1?
(Ich hab keinen externen Zähler verbaut.)





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schaumi85 answered ·

Hier ist es nochmal schöner zu sehen. Den ganzen Tag über wird die saldierte Bezugsleistung über alle drei Phasen auf +/-20W gehalten.
In den 5 min in denen der Föhn läuft wird allerdings eingespeist.

2023-12-09-17-18-14-g21-vrm-portal.png


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netrange avatar image netrange commented ·

Ich dachte du nutzt die Messwandler vor den Multis.

Der Peak ist sehr merkwürdig :O

Was passiert denn wenn du "den einen Föhn" in einer L2 oder L3 Steckdose nutzt ?

Steht das ESS in mehrphasige Regulierung auf "Summe aller Phasen" ?

Nochmals zur Zeichnung oben:

Beim Start des Föhns auf L1 gehen L2 und L3 auf Einspeisung.Erst nach dem Ausschalten schwingt das Netz kurz gegen. Ich kann keine permanente Einspeisung sehen. Das VRM Bild oben stellt ja nur ein Momentaufnahme dar.

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schaumi85 avatar image schaumi85 netrange commented ·

Hab es vorhin auf L3 getestet - selber Effekt!

ESS steht auf "Summe aller Phasen"

zur Zeichnung oben:
Die grüne Linie in der Mitte ist die Gesamtleistung über alle Phasen.
Der rot markierte Bereich ist ein Zeitraum von 5 Minuten. Klar, die Nachregelung ist nicht gerade schnell, aber dauert doch keine 5min. Innerhalb von wenigen Sekunden ist doch im Normalfall alles wieder ausgeregelt.

Hier noch ein Auszug aus dem Einspeisezähler vom Netzbetreiber. Auch hier sieht man anhand der 1/4 Stunden Werte deutlich wann meine Frau den Föhn benutzt :D
2023-12-09-18-50-58-smart-meter-web-portal.png

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netrange avatar image netrange schaumi85 commented ·
Was für ein Krimi :O

Sollte es wirklich eine so "ungünstige" Last sein das er über die "Reactive Power" Einstellung irgerndwie versucht den cos Phi glattzubügeln ?

Könnte er das dann über den EM24 in der VRM zählen und darstellen ??? Ich denke nicht. Der zeigt in dieser Einstellung ja nur die Wirkleistung an.


Was der EM24 aber selber messen kann sind Wirk-, Blind- und Scheinleistung sowie die dazugehörigen Vektoren. Diese zeigt er auf dem Display und/oder in der UCS7 Software von Gavazzi an.


Neuer Föhn für die Frau zu Weihnachten ???




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schaumi85 avatar image schaumi85 netrange commented ·

Ausgetauscht wird der 400€ Föhn den sie erst letztes Jahr bekommen hat deswegen sicher nicht...

Prinzipiell geht's ja nicht um viel wenn man sich den Auszug vom Netzbetreiber ansieht.
Mir geht es eigentlich nur ums Verstehen warum das Victron System so auf diese spezielle Last reagiert.
Die (vermutliche) Blindleistung auf L1 wird ja nicht kompensiert wenn auf L2 und L3 eingespeist wird. Oder hab ich da einen Denkfehler...?

2023-12-10-09-04-48-photos.png


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d-ferdi avatar image d-ferdi schaumi85 commented ·
hallo,

mir faellt dazu im moment nur noch eine moeglichkeit ein, warum dieses verhalten auftritt und das waere ein wirklich sehr schlechtes zeugnis fuer den foen-hersteller!

wenn die wellenform des stromes kein sinus ist, sondern z.B. nur eine halbwelle benutzt wird oder eine phasenanschnittsteuerung koennte das dieses verhalten erklaeren.

um das zu pruefen muesste man aber, ueber einen stromwandler mit messwiderstand, ein oszilloscop anschliessen.

in dem fall koennte naemlich die leistung, die der foen nicht haben will, eingespeist werden, damit der wechselrichter weiterhin einen halbwegs sinusfoermigen strom hat.

tschuess

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dennibu avatar image dennibu d-ferdi commented ·

Das habe ich im Netz gefunden. Klingt nach einem Bürstenlosen Aussenläufer Motor. Zitat:“Unser Dyson Digital Motor ist ein sogenannter geschalteter Reluktanzmotor. Anstatt den Rotor anzutreiben, wie bei herkömmlichen Motoren, hat ein geschalteter Reluktanzmotor einen Magnetkern. Wenn also die Leistung durch die Spulen des Stators geschaltet wird, wird der Magnetkern herumgeschleift, um sich an dem von ihnen erzeugten Magnetfeld auszurichten. Mit mehr Spulen als Magnetpolen am Rotor ist es möglich, ein Schaltmuster in den Spulen einzurichten, das den Rotor herumzieht. Geschaltete Reluktanzmotoren wie diese können sehr effizient sein, unser Motor hat über 40 Prozent mehr Leistung als ein herkömmlichen Elektromotor.“

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schaumi85 avatar image schaumi85 dennibu commented ·

Ein Außenläufer ist das übrigens nicht. Permanentmagnete innen am Rotor, Spulen außen am Stator.
Zitat: Obwohl Reluktanzmotoren einen höheren cos φ erfordern, ist die Energieeizienz ziemlich hoch. Verluste treten im Rotor hauptsächlich durch Oberschwingungen im Luftspalt zwischen Stator und Rotor auf.

s-l1200.jpg

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d-ferdi avatar image d-ferdi schaumi85 commented ·
hallo,

geraete mit so einer hohen leistung und gleichrichter muessen normalerweise aktiv dafuer sorgen, dass der strom moeglichst sinusfoermig ist und ich vermute dann mal, dass das bei dem foen nicht der fall ist und er somit die steuerung beeinflusst.

vieleicht ist auch etwas defekt und er bekomt nur noch eine halbwelle ueber den gleichrichter, dann waere das jedenfalls eine erklaerung.

ich wuerde auf jeden fall mal sehen, dass ich den strom auf einem oscilloscop dargestellt bekomme. wenn du dazu keine moeglichkeit hast, frag doch mal jemanden, der die moeglichkeit dazu hat.

wen noch garantie drauf ist, bekommst du ihn vieleicht auch kostenlos repariert. denn normal ist das absolut nicht.

die meisten foene regeln die leistung ueber eine diode, damit wird die leistung einfach halbiert. leider sind meine moeglichkeiten, dieses verhalten einmal zu testen sehr eingeschraenkt, da ich nicht einspeisen darf und deshalb einen 2. brauche an haben muesste, der die leistung aufnimmt, vor allem, wenn ich ohne netzanbindung arbeite.

tschuess

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d-ferdi avatar image
d-ferdi answered ·

hallo,

mal abgesehen, dass ich nicht glaube, dass der foen die ursache ist, ist das verhalten genauso seltsam, wie das verhalten, das ich einmal bei einem 3-phasen-system mit dem alten multiplus hatte:

jedesmal wenn das hauswasserwerk abgeschaltet hat, haben die wechselrichter ca. 600A bei 24V gezogen und die leistung eingespeist und das ist kein ess-system und darf und kann normalerweise auch nicht einspeisen.

die ursache habe ich dann auch gefunden. ich hatte den powerassistent aktiviert und den powerfaktor auf 2 gestellt. seitdem der auf 1 steht, laeuft das system sauber. manchmal koennen einstellungen, die eigentlich kein problem sein duerften, eben doch zu einem problem werden.

ich wuerde mal alle einstellungen und auch die ess-assistenten der multis nochmal kontrollieren und es wohl einmal mit einem firmware-update probieren.

falls du einen netzzaehler (em24, em540 oder aehnliches) installiert hast, wuerde ich einmal pruefen, ob es da keine phasenrotation gibt. sowas ist naemlich immer fuer probleme gut. ich habe heute einmal, bei einem bekannten, die messwandler seiner wallboxen richtig angeschlossen. jedesmal wenn er das auto geladen hat, bekam er eine netzeinspeisung angezeigt!

ich bin zur zeit dabei, bei ihm ein 3-phasen ess mit 6 x mp2 5000 einzurichten. allerdings weil die pv noch fehlt, wird das system zur zeit nur als usv genutzt. allerdings ist inzwischen einer von aktuell max. 17 pv-strings angeschlossen. der rest muss noch installiert oder verkabelt werden.

deshalb ist die wechelrichterleistung auch noch begrenzt, solange es nicht zu einem stromausfall kommt.

tschuess

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