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Stephan Zillikens asked

Sicherungen am Ausgang des MultiPlus, Schleifenimpedanz 5 Ohm, max. Kurzschlussstrom

Hallo,

meine komplette Hausinstallation (critical load) wird von 3 MultiPlus II 48/5000 im Dreiphasen-Betrieb versorgt.

Dazu gibt es eine 6kWp Solaranlage mit 4 MPPT150/35 und 20kWh Pylontech.

Das läuft nach heftigen Anfangsschwierigkeiten endlich alles sehr gut. Victron sei Dank.

Der nächste Schritt wird die vollständige Trennung vom Netz sein. Es sollen nur noch drei 500W-Puls QS20.481 die Pylontechs (als Generatoren SOC) laden, wenn nicht genug Sonne scheint. Dann kann ich die Anlage als Inselanlage deklarieren, da sie komplett galvanisch vom Netz getrennt ist. Wenigstens so der Plan.

Weil das alles schon etwas komplizierter ist, habe ich mir ein Messgerät für VDE-100 zugelegt.

Mit diesem Messgerät kann die Schleifenimpedanz gemessen werden. Dieser Messung gibt an, welcher Strom maximal bei einem Kurzschluss z.B. an einer Steckdose fließen kann. Der Wert ist wichtig, denn ein B16 Sicherungsautomat löst bei 20 A erst nach gefühlten Stunden thermisch aus, bei einem Kurzschluss über den elektromagnetischen Auslöser muss ein Strom >50A fließen.

Diese 50A können aber nicht fließen, wenn die Schleifenimpedanz am Ausgang des WR bei 230V bei 5,5Ohm liegt. (bei 230V und 5,5 Ohm gerade 41A) Also selbst wenn der WR 50A liefern könnte, eine Sicherung B16 wird niemals magnetisch schnell, sonder immer nur sehr sehr träge thermisch auf einen Kurzschluss reagieren.

Damit aber steht die ganze Hausinstallation mit 1,5mm² und B16 Automaten in Frage, denn Geräte, wie ein Backofen oder eine Spülmaschiene ziehen gerne mal 16A, dann soll die Sicherung doch nicht auslösen.

Hat jemand eine Idee, wie das Problem gelöst werden kann?


Grüße Stephan



Multiplus-II
2 comments
2 |3000

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holger Bleckwehl avatar image holger Bleckwehl commented ·
Und nicht vergessen.. alles über MP II... bei jedem Softwareupdate stehst Du komplett "im Dunkeln".. weil dann schaltet der MP ab...
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Michelle Konzack avatar image Michelle Konzack commented ·
Ich habe einen MultiPlus-2 24/5000 und im Haus generell 10A (ABB S201B10) automaten, aber auch 4 S201B16 installiert.


Ich hatte einen unfall mit einem 300kg schweren Stahlträger welche ein H07RN-F 3G6 mit CEE gekapt hat und der 16A Automat it geflogen befor der MultiPlus-2 abschalten konnte.


Vom MultiPlus-2 zum Haus habe ich ein 36m langes AXPK 4G25 in der Erde und die Verkabelung im Haus/Werkstatt ist mit H07VV-U 3G2,5 gemacht. Distanz zur CEE Steckdose ist 12m


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holger Bleckwehl avatar image
holger Bleckwehl answered ·

Auch mit diesen Ladegeräte bist Du KEINE Insel...

melde einfach an... ist auch versicherungstechnisch die bessere Lösung!!

Und mit Deiner kleinen Solaranlage wirst Du von November bis März nicht unabhängig...

und dann mit extra Ladern ..???

2 |3000

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Matthias Lange - DE avatar image
Matthias Lange - DE answered ·

Bei einem Kurzschluss schaltet der bzw. die MultiPlus wegen Überlast ab (die komplette Anlage geht aus!).
Wie du schon richtig bemerkt hast, können die Multis keinen ausreichend hohen Strom liefern, dafür ist der Trafo einfach viel zu klein.

Wie Holger schon geschrieben hat, macht es keinen wirklichen Sinn sich eine "Inselanlage" zu bauen, wenn einen Netzanschluss hat.

2 |3000

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dennibu avatar image
dennibu answered ·

Hallo Stephan,

Zuerst ist es wichtig dass Du hinter dem Multi ein reines TN-S Netz hast. Um die Abschaltbedingugen erfüllen zu können müssen ALLE Stromkreise mit Fehlerstromschutzeinrichtung 0,03A (personenschutz) versehen sein. Ob Typ A oder B musst Du selbst entscheiden… kann man pauschal nicht sagen.

Allerdings hat Holger nicht unrecht, die Anlage ist anmeldebefreit wenn das EVU dein Zähler ausgebaut hat und die HAS entfernt sind. Solche Ladegeräte als Gewissensreinigung sind rechtlich gesehen eben keine Trennung vom Netz.

Ich denke Du solltest deine Anlage mindestens einen Winter Netzparalell beobachten und dann Dein Vorhaben überdenken.

Aber bleib drann, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

2 |3000

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d-ferdi avatar image
d-ferdi answered ·

hallo,

als ich mein 2. system installiert habe, habe ich bei meinem netzbetreiber nachgefragt und alles was nicht einspeisen kann, ist dem egal.

ich habe auch schon versucht, meine anlage im marktstammdatenregister anzumelden, das war aber leider nicht moeglich.

inzwischen habe ich noch einiges erweitert und normalerweise trenne ich die anlage von maerz bis oktober komplett vom netz. sollte die pv-energie einmal nicht reichen, wird das netz automatisch zugeschaltet, was in der regel nur nachts der fall ist, da mein strom dann guenstiger ist. nur die zeitliche steuerung, dass er morgends um 6 wieder auf inverterbetrieb schaltet, das funktioniert noch nicht so richtig.

allerdings habe ich sie nicht als ess konfiguriert. ein ess koennte ich im markstammdatenregister auch anmelden.

was deine absicherung angeht, also 10A-leitungsschutzschalter hat es mir schon mal des oefteren rausgehauen, selbst mit einem mp3000 ohne netzanbindung.

hier spielt nicht nur der schleifenwiderstand eine rolle, sondern auch der maximale strom, den der mp2 liefern kann und das sind ac-seitig max. 32A, wenn die ausgangsspannung nicht zusammenbricht! und bei dem strom schaltet der multi innerhalb weniger sekunden wegen ueberlast ab. bei einem vollen kurzschluss mit sicherheit in weniger als 1s

wenn der kurzschluss aber auftritt, wenn im trafo gerade die groesste energie gespeichert ist, dann muesste es auf jeden fall reichen um jeden leitungsschutzschalter fuer 1,5 mm² rauszuhauen. abgesehen davon, dass man 1,5 mm² zwar noch mit 16A absichern darf, normalerweise aber eher eine 10A sicherung benutzt.

eine spuelmaschiene zieht normalerweise nie mehr als 2 kW. die leistung der kleinen pumpe kannst du hier ruhig vernachlaesigen. auch der backofen duerfte nur eine leistung 2 kW haben, ausser er ist mit 3 phasen angeschlossen. wenn du hier mehr ziehen willst, dann musst du auch mehrere dinge gleichzeitig einschalten und der herd wird auch normalerweise mit mindesten 2,5 mm² angeschlossen und mit 16A abgesichert.

aber ich kann die garantieren, dass dein multi garantiert wegen ueberlast abschalten wird, wenn du herd, spuelmaschine, waschmaschine und wasserkoche/boiler zusammen anschaltest, vor allem wenn davon mindestens 3 an der gleichen phase haengen. ich habe das oft genug erlebt, als ich nur einen mp 5000 installiert hatte. erst mit 3 multis hat sich das gebessert, ist aber trotzdem noch vorgekommen und selbst mit der nennleistung von zwei multi(2) 5000 gabs schon mal eine ueberlastabschaltung weil ich etwas vergessen hatte umzustellen und noch nicht alles automatisiert habe. aber da arbeite ich noch dran.

mit einem mp 5000 solltest du also eine 1,5 mm² leitung nicht wirklich so stark ueberlasten koennen, das ein schaden entsteht oder gefahr besteht. das gilt aber nicht fuer unzulaessige uebergangswiderstaende an den klemmstellen.

bei mir sieht es da ein wenig anders aus, bei einem moeglichen dauerstrom von 36A pro phase waere das fuer eine 1,5 mm² leitung deutlich zuviel. deshalb habe ich auch jede menge sicherungen verbaut! in der regel 10A ls-automaten fuer die neuen steckdosen und stromkreise.

tschuess

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Matthias Lange - DE avatar image Matthias Lange - DE ♦ commented ·

als ich mein 2. system installiert habe, habe ich bei meinem netzbetreiber nachgefragt und alles was nicht einspeisen kann, ist dem egal.

Das sollte man hier aber meiner Meinung nach nicht pauschalisieren und als allgemeingültig darstellen. Das ist von Netzbetreiber zu Netzbetreiber sehr unterschiedlich und solle man immer immer im Einzelfall im Vorfeld klären.

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d-ferdi avatar image d-ferdi Matthias Lange - DE ♦ commented ·
hallo,

beim netzbetreiber nachfragen kostet ja nichts. es ist sogar ein mitarbeiter, der zustaendig fuer pv-system ist, vorbeigekommen, mit dem ich dann besprochen habe, wie ich das system installieren darf.

tschuess

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dennibu avatar image dennibu commented ·
Mit 2.System meinst Du wahrscheinlich eine Erweiterung der Anlage mit einer zusätzlichen Einheit am selben Netzanschluss. Bleibt dann EINE Erzeugeranlage mit 2 Einheiten das ist was anderes.


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d-ferdi answered ·

hallo,

mein 2. system ist keine erzeugeranlage in dem sinn. das kann naemlich nicht einspeisen. das ist eher aufgebaut wie eine grosse online-usv mit pv!

mein erstes system speist weiterhin zu 100% ein, bis die foerderung ausgelaufen ist.

tschuess

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dennibu avatar image dennibu commented ·

Guten Morgen,

leider definieren wir nicht selbst wie wir das sehen, und nach NAV ist und bleibt es …zwei Erzeugereinheiten bilden eine Erzeugeranlage. Damit hast Du deine Anlage erweitert, und mit dem Netzbetreiber abgestimmt. Deine Zähleranlage ist ja auch danach ausgelegt. Sollte aber nicht andere dazu animieren selbst zu definieren ob es nun Anmeldepflichtig ist oder nicht. Eine USV mit PV gibt es nicht, das ist eine Erzeugereinheit.

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dennibu avatar image dennibu commented ·

Deine Anlage muss echt abenteuerlich sein.;-) hast du ein separates Gebäude dafür? Mit eigener Traffostation?

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