Hallo Zusammen,
aktuell plane ich den Ausbau meiner bestehenden (kleinen) PV-Anlage. Die Komponenten der aktuellen Anlage wollte ich dabei möglichst integrieren bzw. weiter verwenden. Die aktuelle Anlage besteht (bestand) aus einem 3,3kWp PV-Generator , einem einphasigem FRONIUS Primo (3kVA) und einem Victron Multiplus II GX mit 3x Pylontech US3000C. Das Ganze war als ESS konfiguriert. Der Fronius Primo war dabei am ACout des Victron angeschlossen (AC-Kopplung) und wurde leistungstechnisch durch den Victron Multipuls II GX geregelt. Der Victron war auf Nulleinspeisung konfiguriert (Zero Feed IN). Die Integration beider Geräte hat super funktioniert und wird in dieser Form sowohl von Victron als auch von Fronius gern als "Referenz" herangezogen - außerdem gibt es für diese Konstellation super Dokumentation.
Die neue Anlage besteht aus einem dreiphasigem FRONIUS GEN24 plus (10kVA) mit enwitech Umschaltbox (inkl. Fronius Smart Meter) einer 10,2kW/h-BYD HVS sowie PV-seitig aus 2 Strings (13x410Wp & 14 x410Wp).
Den Fronius Primo aus der alten/bestehenden Anlage lasse ich einfach auf einer Phase (z.B. L1) als "U-Boot" mitlaufen (das hatte ich schon mal recherchiert und scheint unproblematisch zu sein). Die Anlage soll "vollständig" (klar: im Rahmen der Leistungs- / Kapazitätsgrenzen) ersatzstromfähig/notstromfähig sein. Mir ist bewusst, dass im Fall der Abtrennung vom EVU-Netz und dem Aufbau des 53Hz-Inselnetzes sich der Fronius Primo abschaltet. (wenn ich die Doku des Multiplus II GX richtig gelesen habe, kommt dieser mit einem 53Hz-Inselnetzt zurecht und würde weiter laufen)
Die große Frage ist jedoch: was mache ich sinnvollerweise mit dem Victron Multiplus II GX und dem Pylontech-Speicher? Wie setze ich ihn ein und wie konfiguriere ich ihn?
Die erste Idee war ihn als reines ESS zu konfigurieren und (so wie in der Zeichnung dargestellt ist) als zus. Speicher mitlaufen zu lassen. Damit der Victron Multiplus II GX die Energieflüsse im Haus erkennen kann, würde ich ein zus. EM24 am Einspeisepunkt verbauen.
Solange das EVU-Netz vorhanden ist (und der Multiplus über das EM24 den Energiefluss detektieren kann), würde m.E. der Multiplus II GX tagsüber die Pylontech-Batterie mit PV-Überschuss laden. Aber was passiert nachts wenn jetzt 2 (konkurrierende) Speicher im Hausnetz vorhanden sind und einerseits der Fronius GEN24 versucht (auf drei Phasen) den Energiebedarf im Haus aus der BYD-Batterie zu decken (durch Ausregelung: Netzbezug = Null) und parallel der Multiplus II GX auf einer Phase ebenfalls das Gleiche versucht?
Komplexer erscheint mir zudem der Betriebszustand "Notstrom/Ersatzstrom"
Laut Datenblatt des Multiplus II GX, kommt dieser auch mit einem 53Hz (Inselnetz) klar - d.h. er würde sich nicht abschalten.
Im Notstrombetrieb (53Hz Inselnetz) wäre aus Sicht des Multiplus der EM24 nicht mehr vorh. bzw. würde auf allen 3 Phasen in beide Richtungen "Null" detektieren (da der ja am Einspeisepunkt sitzt). Erste Frage: ob der Multiplus diesen Betriebszustand überhaupt erkennt. Zweite Frage wäre, wie er sich jetzt sinnvollerweise verhalten soll und wie er konfiguriert werden kann/muss.
Ich würde schon gern den (vorh.) Speicher weiter nutzen - gerade im Notstromfall. Und würde ihn auch gern (wie es beim GEN24 & BYD der Fall ist) tagsüber mit PV-Energie laden. Nicht gewollt ist jedoch der Zustand, dass der Multiplus II GX Energie aus der BYD-Batterie zum Laden der Pylontech-Batterie nutzt.
Vielleicht habe ich hier auch noch etwas übersehen oder: es geht grundsätzlich nicht.
Wäre für jeden Tipp dankbar.
Viele Grüße,
ESS_2022