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Lastausgang schaltet zu spät ab Smart-Solar 100-20

https://community.victronenergy.com/questions/308993/ladeausgang-schaltet-zu-spat-ab.html

Diese Frage habe auch ich schon einmal gestellt, aber jetzt wird es "bunt". Und eigentlich hoffe ich, dass sich mal ein "Offizieller" von Victron dazu äußert!

Also meine beiden SmartSolar 100-20 sind zum Händler zurückgegangen und ich habe eine Kaufpreiserstattung bekommen, weil beide nicht sicher den Lastausgang abschalteten und ich das auf mehreren DIN-A4-Seiten dokumentiert habe.

Dann habe ich vorerst einen neuen SmartSolar 100-20 gekauft und ihn am Netzteil ausgiebig getestet. Er schaltete bei Unterschreitung der Batteriespannung sicher - mit eine Verzögerung von ca. 90 Sekunden (manchmal auch erst nach zwei Minuten, aber ...) den Lastausgang ab.

Leider funktioniert auch der neue im realen PV-Leben an der Bleibatterie nicht richtig. Ich habe eine Abschaltspannung von 24,4V eingestellt doch die Batterie wird regelmäßig auf deutlich unter 24 Volt entladen, bis eine Abschaltung erfolgt. Woran kann das liegen? In den 90 Sekunden sinkt die Spannung sicher nicht in dem Maße unter 24 Volt, dafür ist die Last (ca. 100Watt) zu klein.

Kann es sein, dass mein kleiner Wechselrichter (wie gesagt 100Watt; gedrosselter Hoymiles 800) "Störungen" auf der Batteriespannung verursacht und dadurch die Spannungsmessung nicht sauber funktioniert?

Oder handelt es sich um ein anderes Problem? Es gibt auf YT ein Video, wo ebenfalls das Problem auftaucht, dass die Batterien im PV Betrieb viel niefer entladen wurden, als sich das am Labornetzteil nachstellen lies.

Gruß

Frank

MPPT SmartSolar
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4 Answers
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steffen-graap answered ·

Von einem "offiziellen" wirst du hier keine Antwort bekommen, dies ist ein Forum vom User zum User, und kein Beschwerde-Portal. Dies musst du über den Händler erledigen, bei dem du das Produkt gekauft hast.

Im Handbuch des Laders steht im Kapittel 3.8 das Wechslerichter (und dazu gehört ein Hoymiles) nicht direkt an den Lastausgang angeschlossen werden sollen.

Außerdem betreibst du das Ganze System in einem Zustand wozu es nicht gedacht ist (Hoymiles an eine Batterie angeschlossen)

Welche Einstellungen hast du denn für den Lastausgang vorgenommen, da gibt es ja mehrere Modis.

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pvfrank answered ·

Hallo Steffen,

natürlich ist der Wechselrichter nicht über den Lastausgang angeschlossen, ja, das habe ich vergessen zu schreiben. Der Wechselrichter ist natürlich über ein 24 Volt Lastrelais an die Batterie angeschlossen. Und der Wechselrichter kann an einer Batterie betrieben werden (warum auch nicht).

Beim MPPT 100-20 wurde der erste benutzerdefinierte Eingang für den Lastausgang verwendet:

Aus unter 24,4 Volt; Ein ab 27,6 Volt.


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steffen-graap answered ·

Wie ich in einem anderen Beitrag gerade beschreiben hab, ist das ermitteln der aktuellen Spannung nicht so einfach, wie man denkt. Ein Punkt den ich dort erwähnt hatte sind zu klein ausgelegte Eingangskondensatoren an einem WR. Und gerade bei der Verwendung eines Hoymiles, der für den Anschluss an einen PV-String und nicht an eine Batterie entwickelt wurde, könnte ich mir gut vorstellen, das hier die Eingangkondensatoren sehr klein ausfallen. Den es ist relativ egal, wie die PV-Spannung schwingt, da ja dort kein anderer Verbraucher angeschlossen ist.

Wenn du nun also das System entgegen seines "bestimmungsgemäßen Gebrauches" betreibst, dann solltest du auch entsprechende Vorkehrungen treffen, das es auch richtig funktioniert.

Mein Tipp, schau dir mit einem Oszilloskope die Eingangsspannung an dem Hoymiles an. Wenn hier starke Schwingungen (Einbrüche) zu sehen sind, solltest du versuchen diese mit entsprechend großen Kondensatoren zu glätten.
Vielleicht passt dann auch die Abschaltspannung.

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pvfrank answered ·

Hallo Steffen,

vielen Dank für deine ausführlichen Ausführungen! Das freut mich wirklich sehr!

Deine Erklärung deckt sich mit meiner Vermutung, das freut mich auch.

Nun wissen wir sicher beide, dass eine Batterie eigentlich ein großer Kondensator ist, und insofern kann ich natürlich noch ein paar fette Kondensatoren vor den Hoymils packen, was ja insbesondere die Kontakte meines echten Last-Relais sehr freuen wird ;) Also das macht sicher keinen Sinn. Wenn, dann muss man hier mit anderen (Netz-)Filtern arbeiten.

Nun wird aber auch deutlich, weshalb Victron eine Spannungsmessung direkt an der Batterie favorisiert. Die sehr kurzen Spannungseinbrüche werden unmittelbar an der Batterie viel kleiner sein als direkt am Wechselrichter.

Gleichzeitig fragt sich der naive Nutzer natürlich, weshalb es der Victron-Connect-App gelingt, den Spannungsverlauf sehr genau grafisch aufzubereiten, gerade diesen Spannungsverlauf aber nicht für die Abfrage der Einstellung des Lastausgangs nutzt; hier hat ja ein Algorithmus schon eine Mittelwertbildung vorgenommen.

Auch wundert mich, weshalb das Phänomen nicht intensiver thematisiert wird. Das haben doch sicher viele. Zumindest liest man von vielen Usern, die einen Wechselrichter zum Teil sogar direkt am Lastausgang betreiben, was aufgrund der hohen Stromspitzen natürlich nicht sinnvoll ist.

Das Problem tritt ja auch bei den Batterieprotect-Systemen auf; zumindest gibt es dazu mindestens ein YT-Video.

Tatsächlich werde ich nun über diese wunderbaren Shelly Plus Uni eine zweite AC-seitige Abschaltung realisieren und die Spannungsmessung direkt an der Batterie vornehmen.

Nocheinmal vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Gruß

Frank


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