question

1, 2, 3 Tage wird bei einem Blackout nicht ausreichen. Eher 2 - 3 Wochen, weil so lange dauert es vermutlich (Gab es bisher in Europa noch nicht) nach einem Blackout das Netzt wieder aufzubauen.

Eine Notstromversorgung im Brounout (bewusste kurzfristige Abschaltung) um das Netz vor Überlastung zu schützen, aber auch im Blackoutfall, sollte auf das Notwendigste beschränkt werden. Fernsehen schauen geht dann eh nicht mehr, da das I-Net nicht mehr funktioniert.

Als erstes würde ich mir Gedanken machen wie die Anlage aussehen könnte, und wie sie rechtlich aussehen muss. Dein Hoymiles 1500 ist ja schon nicht mehr erlaubt, es sei denn er ist auf 600W Output begrenzt. Bei der Verwendung ein Multiplus, kommst du in den meisten Fällen nicht um eine Anmeldung der Anlage drum rum. Ich habe z.B. einen Phoenix Wechselrichter mit Nachgeschaltetem Filax-Transfareswitch, der meine separaten Steckdosen wahlweise an den Phoenix oder ans Netz schaltet. Somit kann meine Anlage nicht einspeisen und ich bin rechtlich in einer Grauzone.

Eine Möglichkeit wäre der Aufbau eines Inselähnlichen Systems, mit z.B. separaten Steckdosenkreisen, wo dann die Geräte dran hängen die bei einem Stromausfall verwendet werden sollen (Heizung, Kühlschrank ...). Wie man mit so einer Anlage aber im Normalfall umgehen will ist schwierig, da der Fall eintreten kann, das der Speicher zu klein ist, du also Unterstützung aus dem netz brauchst (dann keine Inselanlage mehr) oder du mit der Erzeugten Solarenergie nicht mehr weißt wohin damit. Letztere Fall wäre bei der Verwendung von MPPT eher nebensächlich, da diese dann einfach keine Energie mehr liefern.

Bei der Batterie würde ich erst mal schauen was du aktuell bekommst, ähnliche Gedanke wie du haben viele. Auch stellt sich die frage nach einem Fertigprodukt, oder einem Eigenbau.

Eigenbau würde ich mir auch zutrauen. Ist nur die Frage nach der Quallität der Zellen. Und ob sich der Eigenbau dann noch lohnt für 48Volt

Wofür braucht man eigentlich diese GX Geräte?

Kostenfrage hängt stark davon ab wo du kaufst. Die 280Ah EVE kosten hier 200-230€. Manchmal leicht darunter häufig extrem darüber. In China ungefähr die Hälfte, ein bisschen mehr mit Versand und Zoll & Steuer. Allerdings mindestens 2 Monate Lieferzeit. Qualität ist so ne Sache, einfach mal die Links von denen Benutzen, die öfters dort kaufen. z.B. hier

Ein GX-Gerät ist gewissermaßen die Kommunikationszentrale. Man kann sein MP/Inverter mit Batterie und MMPT auch so verheiraten, bekommt dann aber ein ziemlich starres, und nicht überwachbares System. All die Features, die z.B. das VRM-Portal bildet, die Möglichkeiten die z.B. NodeRed (Programmierumgebung zur Hausautomation) bietet, fallen dann flach. Auch das Updaten aller angeschlossenen Komponenten über das VRM-Portal ist nicht möglich. Sicherlich kann man sie auch einzeln über Seriell oder BT updaten, macht aber mehr Arbeit.
Für mich liegt der große Vorteil in der freien Programmierung über NodeRed. Diese bestimmt, wann der WR aktiviert und deaktiviert wird (unterschreiten eines eingestellten SOC oder unterschreiten einer gewissen Ausgangsleistung (bei mir 25W) nach 0 Uhr. Somit minimiere ich das der Invertereigenverbrauch erzeugt, ohne für jemanden Strom zu erzeugen. Auch das aktivieren der E-Heizung im Heizungsspeicher zur "Vernichtung"/Verwendung des Solarüberschusses wird über NodeRed gesteuert. Und zu guter letzt hab ich ein Dashboard was mir genau das zeigt was ich sehen will, und wie ich es sehen will (Zahlen, Diagramme, Zeiger) Hier mal mein Dashboard

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!

Wie kann man denn da 16 Zellen bestellen, wenn man nur 4 auswählen kann? Oder sind da pro Paket immer 4 drin? https://german.alibaba.com/product-detail/solar-storage-system-prismatic-lithium-battery-3-2v-280ah-lifepo4-cell-1600117190276.html

Ja in einem Packet sind vier Zellen. Einfach 4x bestellen. Ich hatte damals 8 Zellen 100Ah (für 24V) und ein Dali BMS bestellt. Das BMS kam recht schnell. Die Akkus ließen ewig auf sich warten, bestimmt drei Monate. Nach Rückfragen hieß es immer ich sollte mich gedulden, alles sei Ok. Das Tracking sagt was anderes. Irgendwann kamen dann beide Pakete zur selben Zeit.

Aus diesem Grund hab ich mir den Erweiterungspack 8x 200Ah hier in Deutschland bestellt. Kosten zwar mehr, aber dafür dauert die Lieferung nur 1 Woche, und die Zellen kommen nächste Woche an. Wer weiß was in den nächsten Monaten noch alles passiert, und ob aus China noch was geliefert wird. Außerdem will ich den Akku so schnell wie möglich fertig bekommen, gerade wenn die Tage jetzt kürzer und grauer werden, ist Kapazität da Beste was man haben kann.

BMS brauchst du zu den Zellen ja auch noch. Ein Daly BMS würde ich nicht mehr empfehlen. Es tut zwar was es soll, aber z.B. die Kapazitätsberechnung ist gegenüber dem victron SmartShunt nicht so doll. Es hat bei mir ein mal ausgelöst, als ich das System mal über den Sicherungsautomaten eingeschaltet habe. Wahrscheinlich war der Einschaltstrom zu hoch. Wo ich auch immer wieder Probleme mit hatte, war das BMS frei zu schalten, wenn es ausgelöst hatte. Dies kann man entweder durch Laden des Akkus, wenn dieser aber schon voll ist, wird es problematisch. Im I-Net hab ich dann ne Info gefunden, das man ein Taster anschließen kann. Die heutigen BT-Dongel haben den mit integriert.
Zu den jetzt bestellten Zellen wird ein JBD (JiaBaiDa) BMS geliefert. Das soll etwas besser sein, ist aber trotzdem noch recht günstig. Alternativ, wenn man das Geld übrig hat gibt es da noch JK BMS ,REC BMS, emusbms oder Batrium.
Falls du weiter Infos brauchst schau dir einfach die Videos von Jens (auch hier im Forum) an. Sehr Informativ! Hier sein YouTube-Kanal:
https://www.youtube.com/channel/UCnErrLRiNmcm7uulZQpKZ_w

In dem Video ab min 14:30 https://youtu.be/-go0W2CRxy0 wird davon gesprochen eine AC Kopplung und DC Kopplung zu mixen. Ich hab das jetzt so verstanden, das ich meinen Hoymiles dann zwischen Module und Laderegler platziere. Ist das so richtig?

Ich antworte mal selber zu meinem Video: Dein Hoymiles ist ein AC-Wechselrichter -> dieser kann logischerweise auch nur AC gekoppelt betrieben werden. DC Kopplung erreicht man mit einem DC Laderegler (MPPT). Bei einer Insel ist meistens eine gesunde Mischung sinnvoll. Natürlich sind sämtliche Solarmodule immer DC Module ..... in dem Fall macht der Wechselrichter/Laderegler den unterschied.

Jens

Danke für deine Antwort! D.h. ich kann den Laderegler als Wechselrichter nutzen und den Hoymiles erst mal in die Ecke legen?

Nein ein Laderegler kann nicht als Wechselrichter verwendet werden.
Hier geht es darum, wie du deine Solarpannels an die Anlage anschließt.
AC-gekoppelt meint, das die Solarpannel über einen PV-Inverter (z.B. dein Hoymile) an der 230V Seite angeschlossen werden.
DC-gekoppelt heißt das die Solarpannel über ein MPPT auf der DC (24V / 48V) angeschlossen werden.
Welches Verfahren man verwendet hängt davon ab wie die Anlage benutzt wird. Hierbei geht es darum möglichst Wandlungsverluste zu vermeiden. Soll heißen, wenn dein Hauptstromverbrauch Tags über ist, wäre ein AC-Kopplung besser, da der erzeugte Wechselstrom gleich verwendet werden kann. Verbrauchst du dein Strom eher Nachts, wäre DC-Kopplung besser, da so tagsüber die Batterie mit der DC-Spannung gleich geladen werden kann. Nachts hast du denn aber Wandlungsverluste durch den Wechselrichter. DC-Kopplung hat auch noch den Vorteil einer Schwarzstartfähigkiet, sprich das Starten des Systems ohne weitere Energiequelle, also wenn deine Batterie komplett leer ist (ggf. mit Abschaltung durch das BMS), und kein Netz vorhanden ist.
Die Beiden Beispiele oben sind allerdings Extreme, da man den Strom sowohl Tags als auch Nachts verbraucht. Wie Jens schon sagt ist bei einer Insel eine gute Mischung vorteilhaft. Das heißt ein Teil der Solarpannel wird über ein PV-Inverter, der andere Teil über ein MMPT angeschlossen.
In deinem Fall würde ich erst mal mit einer AC-Kopplung anfangen, da du ja den Hoymile schon hast, und so nicht noch einen MPPT kaufen musst. Eine spätere Erweiterung würde ich dann DC-Gekoppelt machen.

Jetzt hab ich es verstanden^^ Den Laderegler 150/45 hab ich ja auch schon bestellt.

Vielen, vielen Dank für eure ausdauernden Erklärungen

Gruß Andi

Ok, in dem Fall würde ich alles DC-koppeln. Das macht es für den Fall das die Batterie voll ist einfacher, da du dann über den MP2 konfigurieren kannst was und ob überhaupt eingespeist werden soll.

Moin!

Ich habe den MP2 jetzt mal an ACin angeschlossen. Dazu habe ich 3x1,5mm direkt an an die Steckdose angeklemmt. Wobei ich mir hier nicht so ganz sicher bin ob ich den nicht lieber mit einem Schuko versehen soll?

Wie kann ich den MP2 denn jetzt einrichten? Dazu brauch ich doch bestimmt auch wieder Gerätschaften, oder?

Wenn ich hier so lese, was einfach so mal gebastelt wird ...da wird mir Angst und Bange!

Einfach mal so einen MP II an eine Steckdose anschliessen...???

Ohne Beantragung, Genehmigung und Abnahme durch eine Fachkraft...

von dem Risiko eines nicht unerheblichen Bussgeldes/Strafe mal abgesehen

War mir irgendwie klar das die PV-Polizei in meinem Beitrag noch kommen wird.

Wie in meinem ersten Beitrag geschrieben, hab ich alle Leitungen ordentlich abgesichert.

Merci für deinen informativen Post

Aber Recht hat die "PV-Polizei". Ein MP wird niemals an eine Steckdose ob mit oder ohne Schukostecker angeschlossen, ist ja kein Balkonkraftwerk. Es ist wichtig das L1, N und PE immer richtig angeschlossen sind, über ein Schukostecker geht das nicht (verdrehbar).
Zur Einrichtung würde ich ihn erst mal nur an die Batterie hängen, ohne die er eh nicht funktioniert.
Und zum Einrichten brauchst du einen Rechner und ein Anschlusskabel (Interface MK3-USB)

Danke Steffen, so werd ich das mal machen .

Gruß Andi