Problemlösung am 13.10.2022
Der MultiPlus besitzt eine 3.5 Klinken-Buchse zum Anschluss eines externen Stromsensors. Diese Buchse muss ohne gestecktem Stromsensor vom MultiPlus als "offen" erkannt werden. Mein MultiPlus hatte offenbar einen "Übergangswiederstand", der zu den nachfolgend beschriebenen Regelungs-Problemen und vollständigen unbrauchbarkeit der Batterie geführt hat. 5x mit einer 3.5 Klinke (z.B. einem Kopfhörer) ein- und ausstecken in diese Buchse hat das Problem vollständig behoben.
Mein Dank an die Community für die Unterstützung und vor allem an maha
Zusatzerkerkenntnisse der Fehlersuche
1) DLG Batterie 48100R funktiniert einwandfrei mit Victron Cerbo GX und MP48/5000, obwohl nicht freigegeben von Victron. Wichtig: Mit der DLG-Batterie-Version von V1.2 (meine Batterie/Herstellungsdatum 12/2021) auf V2.0 hat sich die Pin-Belegung geändert!!! 2 Leitungen (CAN-H und CAN-L) sind ausreichend für BMS.
2) BMS-Can und VE.Can mit 500kB/sec sind vollständig gleichbedeutend
3) Anzeigeproblem im VRM-Portal mit diesem Fehler behoben: Im Dashboard des VRM Portal wurde die Netzeinspeisung (zum Grid) nicht angezeigt (immer 0). Auch dieser Fehler war das 3.5 Klinken-Problem!
Problembeschreibung
Hallo liebe Community, ich brauche Hilfe, weil die 5.1kW DLG Batterie nicht mit dem Victron ESS funktioniert. Ab diesem Monat bin ich (fast) glücklicher Besitzer der nachfolgenden 4.6kWp PV-Anlage.
Batterie 48100R zu MultiPlus-II 48/5000
Ich habe die PV-Anlage unter maximaler Ausnutzung der verfügbaren Carport-Fläche und minimalen Netz-Bezug ausgelegt. Den Schlaltplan habe ich mit einem Händler, der Viktron-Komponenten verkauft, durchgesprochen. In einer Web-Session mit diesem Händler habe ich dann seinen Warenkorb gefüllt und bestellt. Insbesondere die Batterie: E-BOX 48100R von DLG mit 5,1kW wurde von diesem Hänlder als besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für meine Anwendung bezeichnet.
DLG Hersteller-AngabenDIY-Anlage, Einrichtung durch Verkäufer
Ich habe alle Komponenten auf- und eingebaut, sowie verkabel (DIY-Anlage). In einem 1h-Termin, den ich als Support-Leistung bei meinem Händler für 148,50€ buchen musste, wurden dann alle Geräte auf den neuesten SW-Stand gebracht und der ESS-Assistenz mit den entsprechenden Einstellungen in VEConfigure3 eingerichtet. Danach hat mich mein Händler mit den Worten entlassen: So, jetzt läuft ihre Anlage.
Tatsachen sind:
1) Batterie ist mit derzeitiger Performance unbrauchbar => siehe derzeitiges Regelverhalten
2) Die Batterie 48100R mit 50A max. Entladestrom von DLG ist nicht von Victron getestet (unbekannter Hersteller) und entspricht auch nicht der Victron Auslegungs-Empfehlung für den MultiPlus-II 48/5000! => leider hat mir mein Händler diese Infos verschwiegen - sonst hätte ich die 48100R bestimmt nicht gekauft
Funktion der PV-Anlage
- Bei ausreichender PV-Modulleistung (und einer geladenen Batterie >90% SOC) funktioniert ESS in Nulleinspeisung: wie gewünscht
- Bei Hausverbrauch > PV-Modulleistung oder ohne Sonne/PV-Mudulleistung (genau dann, wenn die Batterie ihre gespeicherte Energie abgeben soll): funktioniert überhaupt nicht, d.h. die Batterie liefert keine Leistung wegen Überstrom-Anforderung des MultiPlus und Abregeln des BMS.
Sofortige Anzeige beim Händler
Händler besteitet meine Aussage, unterstellt mir "verstellen seiner Parameter", vermutet Netzwerkprobleme und oder Verkabelungsprobleme und will für Fehlersuche meiner Verkabelung und Netzwerkprobleme 2h-Vorauszahlung. "Er habe bisher ja wohl jede Anlage zum Laufen bekommen."
Meine Frage an die Community: Kann ich dem MultiPlus im ESS und 1phasen Nulleinspeisungs-Betrieb eine max. Leistungs- und Strom-Anforderungen von 50A für die Batterie einstellen?
Das ist meiner Meinung nach das offensichtliche Problem. Jetzt folgen zum Verständnis Bilder des Cerbo.
Ausgangssituation: Mit PV-Leistung > Hausbedarf alles i.o.
- MultiPlus ist eingeschaltet (manuell durch mich gegen 11:00, nachdem die Batterie 97% SOC erreicht hatte.
- Hausverbrauch (AC Loads) beträgt in Summe ca. 250W
- Nulleinspeisuung (L1=0) und Überschuss-Energie geht ins Netz (Grid) => so soll es sein.
Last-Sprung: Staubsauger mit ca. 1.4kW wird in L2 eingeschaltert
Jetzt müsste die Batterie unterstützen, da der MultiPlus für die Nulleinspeisung ca. 1.8kW (Hausbedarf) in L1 speisen muss, also von der Batterie ca. 1.2kW beigestellt werden sollten.
Aber: MultiPlus forder mit 4.3kW viel zu viel Leistung von der Batterie, was in eine Endlos-Regelschleife führt
Das Batterie BMS muss in Überstrom gehen (roter Blitz der LED am Gerät), regelt den Strom vollständig ab. Daraufhin bricht die ZK-Spannung ein, der MultiPlus meldet Unterspannung (rote LED) und kann nicht mehr in L1 einspeisen. Damit wird der volle Hausbedarf aus dem Netz gezogen und die Endlos-Regelschleife beginnt.
Mit jedem Versuch der Nulleinspeisung (L1=0) fordert der MultiPlus mehr und schneller den Strom, als die Batterie es können kann. Das BMS regelt ab, ...
Auch wenn der Hausbedarf wieder auf 250W zurückgeht (Staubsauger in L2 wird ausgeschaltet), wird die Reglschleife mit Leistungen von 4kW in L1 nicht verlassen!
Manuelles Ausschalten ist einzige Möglichkeit die Regelschleife zu unterbrechen.
Nach meinen Beobachtungen ist das Einschalten des MultiPlus erst ab ca. 90% SOC der Batterie sinnvoll, d.h. bei geringerer Ladung fällt das System sofort wieder in die Endlosregelschleife.
Ganz ohne PV-Leistung ist der Betrieb meines ESS überhaupt nicht möglich.
Ich muss also derzeit täglich von Hand morgen, nachdem die Batterien voll sind, einschalten und abends, wenn keine PV-Leistung mehr anliegt, das System ausschalten.
Ich hoffe, das Ihr (oder zumindest einer von Euch) mir helfen kann.
Was ist zu tun.
Ich bin sehr gespannt.