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ESS mit Nulleinspeisung: Wie den Überschuss zum EV-Laden ermitteln?

Hallo zusammen,


mein Setup sieht wie folgt aus:

Einfamilienhaus, 24kWp auf OST/WEST auf dem Dach, diverse Victron MPPTs, 3x MP2 48/5000, Pylontech-Batterie, Eastron SDM630 (statt EM24) als Grid-Meter


Versorgt werden:

Haushalt, Erdwärmepumpe für Warmwasser und Heizung, zwei E-Autos


Das System läuft als ESS mit Nulleinspeisung und damit dauerhaft netzparallel. Am Grid-Meter wird auf 0W ausgeregelt.


Mein Problem: Woher weiß ich wie viel Überschuss ich habe wenn ich den Strom gerade nicht brauche? Wenn vom Dach gerade 8kW kommen *könnten* ich aber nur 1kW brauche und der Grid-Meter auf 0W ausgeregelt wird, dann weiß das System ja nicht, dass da noch 7kW möglich wären. Erst wenn ich anfange die zu benutzen.


Ziel soll sein, dass ich den Überschuss für z.B. das Laden der Autos verwende. Die Wallbox kann ich per NodeRED und API entsprechend steuern: Ladevorgang starten, beenden, Ladestrom einstellen während er lädt (go-e Charger homefix 11kw).


Ich kann jetzt aber nicht ständig den Ladevorgang starten und die Ladeleistung hoch und runter fahren um festzustellen dass es nicht ausreicht was vom Dach kommt...


Ich hab langsam einen Knoten in den Hirnwindungen. Und ich bin mir sicher, ich bin nicht der erste der darüber grübelt. Hat das Thema schon jemand gelöst? Gesucht hab ich schon, bin aber auch kein Ergebnis gekommen.


Any ideas?


Gruß

Alex

ESS
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4 Answers
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holger Bleckwehl answered ·

Wird der Zähler von den MPII als Netzzähler erkannt? Wenn ja, dann weist Du doch was eingespeist wird! Und entsprechend der Einspeisung den Ladepunkt Auto ansteuern. Evtl. mit Verzögerung, damit das Auto nicht laufend abschaltet. Und wenn (kurzzeitig) Wolken vorüber ziehen, dann evtl. den Akku zum Ausgleich nehmen.

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alexander-christian answered ·

Hallo Holger,

> Das System läuft als ESS mit Nulleinspeisung und damit dauerhaft netzparallel. Am Grid-Meter wird auf 0W ausgeregelt.

Ich speise also nicht ein. Steht ja auch schon im Titel der Frage: "ESS mit Nulleinspeisung: Wie den Überschuss zum EV-Laden ermitteln?"

Aber ja: Mein Zähler wird als Netzzähler erkannt. Bringt mir nur in dem Fall nix, weil der ja wegen Nulleinspeisung auf 0W ausgeregelt wird.

10 comments
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maha avatar image maha commented ·

Nur interessehalber: Warum lässt du eine 24kWp-Anlage nicht einspeisen?
Das muss schon eine ganz sonderbare Konstellation sein und die interessiert mich...;-)

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alexander-christian avatar image alexander-christian maha commented ·
  1. Absolut kein Bock auf irgendwelche Bürokratien abseits der einmaligen Anmeldung/Inbetriebnahme der Anlage.
  2. Ich will mir weder vorschreiben lassen wie viel kWp ich auf's Dache mache, noch wie viel kWh Akku ich in Betrieb nehme.
  3. Die Einspeisevergütung hat sich zwar gerade wieder etwas gebessert, aber ich erwarte nicht, dass da viel hängen bleibt. Von anderen mit ähnlichen Konstellationen hab ich von Einspeisevergütungen von rund 200€/Jahr gehört. Ich denke das kann ich ohne Einspeisung besser hin bekommen. Zur Not schau ich mir das Crypto-Mining Thema doch noch mal genauer an. Wenn der Strom/Überschuss quasi nix kostet, ist da ggf. mehr zu holen als mit der Einspeisung.
  4. Die größten Verbraucher sind unsere Autos und unsere Erdwärmepumpe. Allein mein Auto ist im Schnitt mit 22kWh pro Tag im Büro zu kalkulieren (fahre rund 100km/Tag). Das meiner Frau - die fährt weniger - kommt nochmal dazu. Ergo: Es kommt mit der Anlage so einiges vom Dach, und ich kann da auch recht viel davon gebrauchen. Da bleibt für's Einspeisen weniger übrig als bei jemandem der nicht mit Strom heizt und keine E-Autos fährt.
  5. Statt den Strom zu verkaufen für vielleicht 8 Cent und wieder für 70cent zu kaufen, setze ich eher auf große Batterien und möglichst viel Autarkie. Der billigste Strom ist der, der man nicht einkaufen muss. Die kWh Speicher für <=200€ ist machbar. Ergo: Ich investiere lieber etwas mehr in einen zunehmende Autarkie. Aber ja: Ein überdimensioniert großer Speicher ist blödsinn.
  6. Weil ich's so will und mir leisten kann.
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maha avatar image maha alexander-christian commented ·
Ohne auf deine Argumentationsfehler einzugehen, hier nur ein Hinweis:

Ich glaube schlichtweg nicht, dass du die Angabe ordnungsgemäß bei deinem VNB angemeldet und ins MStR eingetragen hast, denn es braucht keine "Nulleinspeisung" um keine EEG-Vergütung und/oder keine Arbeit mit dem Finanzamt zu haben.

Bei Einspeisung ohne EEG-Vergütung hättest du kein Problem - bei (unsinniger) Nulleinspeisung schon...


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alexander-christian avatar image alexander-christian maha commented ·
Eintragung steht aus. Unterlagen sind alle vorbereitet, Elektriker ist "grün" damit. Ist im übrigen die selbe Art von Anlage wie sie u.a. von "VIC Sonnenspeicher" verkauft wird. Deshalb ist die Anmeldung die selbe. Aber ich muss mich ja nicht rechtfertigen wenn ihr schon mehr wisst wie ich. Weil dann hab ich ja eh automatisch unrecht.
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maha avatar image maha alexander-christian commented ·

Du musst dich nicht rechtfertigen, aber solltest Argumenten offener gegenüberstehen. "VIC-Sonnenspeicher" verkauft meines Wissens "Netzstromersatzanlagen" auf Basis von Victron-Produkten. D.h. aber, dass es eben kein ESS ist, sondern eine Inselanlage, die automatisch auf das öffentliche Netz umschalten kann. Eine solche Anlage kann weder Netzstrom beimischen noch Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Gleichwohl muss eine solche Anlage komplett beim VNB angemeldet und im MStR angemeldet werden. Anmeldungen beim Finanzamt entfällt, weil kein finanzieller Ertrag erwirtschaftet wird.

Nur: Eine ESS-Anlage durchläuft genau den gleichen Anmeldeweg! Wenn man nichts mit dem Finanzamt zu tun haben möchte, dann verzichtet man gegenüber dem VNB auf die Einspeisevergütung und man hat auch dann nichts mit dem Finanzamt zu tun. Allerdings ist eine ESS-Anlage halt deutlich flexibler in der Handhabung gegenüber einer starren "Netz-ja/nein".

Es gibt keine(!) sinnvolle Erklärung für den Einsatz einer "Nulleinspeiseanlage", die eine Netzverbindung hat!


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alexander-christian avatar image alexander-christian maha commented ·

Also ich stehe mit dem Chef von besagter Firma in Kontakt und weiß recht genau was wie Einstellen. Was meinst du denn wie die das machen? Sollen die da einen eigenen Assistenten gebastelt haben oder irgendwie eine magische Blackbox haben?

Ne, da läuft auch ganz normal ein ESS Assistent der dann aber so eingestellt, ist dass er auf den Grenzwert 0W ausregelt und eben nicht einspeist.

Durch den Zähler der da davor geschaltet werden muss, wird sichergestellt, dass im schwankenden Regelfall (und das tritt ja durchaus auf) die Einspeisung - die gar nicht gewollt ist - binnen wenigen Sekunden wieder weg ist. Sprich, doch wieder auf 0W oder eben einen positiven Wert ausgeregelt wird.
Die Anlage läuft netzparallel und bezieht primär den Strom von der Sonne oder vom Akku. Sobald der Bedarf steigt, spring ziehen die Multiplus den Rest der nicht aus Batterie und Sonne gedeckt werden kann vom öffentlichen Netz.
D.h. das öffentliche Netz ist permanent und dauerhaft angeschlossen.

Nur wenn das öffentliche Netz ausfällt (Stromausfall, Schaden an der Zuleitung, Sicherung raus, ... whatever), schalten die Multiplus auf den kompletten Inselbetrieb um (=trennen die Verbindung vom öffentlichen Netz hart) und später bei Wiederkehr des öffentlichen Netzes zurück (=stellen die Verbindung wieder her).

> Es gibt keine(!) sinnvolle Erklärung für den Einsatz einer "Nulleinspeiseanlage", die eine Netzverbindung hat!

Ohne Worte...

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maha avatar image maha alexander-christian commented ·

Sag ich doch: Es gibt keine(!) sinnvolle Erklärung für den Einsatz einer "Nulleinspeiseanlage", die eine Netzverbindung hat!

Aber du verstehst es halt nicht!


EOD

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alexander-christian avatar image alexander-christian maha commented ·
Eine Nulleinspeiseanlage die KEINE Netzverbindung hat, hat ein Problem wenn PV gerade etwas Dünn ist und die Batterie nicht genug liefert.

Wäre keine Netzverbindung da, wäre es eine Insel.

Wenn du keine sinnvolle Erklärung hast warum manche nicht einspeisen wollen, dann ist das eine andere, und ggf. auch nachvollziehbare Sache. Aber jedem das seine.

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maha avatar image maha alexander-christian commented ·

Du willst es einfach nicht verstehen:

Eine "Nulleinspeiseanlage" ist rechtlich eine Einspeiseanlage und wird auch so behandelt. Wenn du nichts mit dem Finanzamt zu tun haben willst, verzichtest du gegenüber dem VNB einfach auf die EEG-Zahlung, die dir bei Einspeisung eigentlich zustünde. Damit lieferst du kostenfrei überschüssigen Strom ins Netz, den du mit deiner "Nulleinspeiseanlage" eigentlich abregeln würdest, ohne weiteren bürokratischen Aufwand und dein eigentliches Ursprungsproblem erledigte sich von selbst, denn dann erkenntest du Überschuss zum Laden sofort und könntest entsprechend laden.

@Alexander Christian Wenn du keine sinnvolle Erklärung hast warum manche nicht einspeisen wollen

Die kann ich nicht haben, weil es keine gibt! Jedenfalls nicht netzparallel...

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mankabonn avatar image mankabonn alexander-christian commented ·
genau mein Denken
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Matthias Lange - DE answered ·

Ich glaube ohne Einspeisung kann man da nur nach dem SOC gehen, also Ladung freigegeben wenn SOC höher 95% und stoppen wenn unter 90% oder sowas in der Richtung.
Mit steigendem (über 95%) bzw fallendem (unter 95%) SOC könnte man dann ja auch mehr bzw weniger Ladeleistung freigeben.

Kommt aber auch darauf an, wie fein die Abstufungen sind, in der man die Ladestation regeln kann.

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techmuc avatar image techmuc commented ·

Interessant wäre, ob der victron car charger mit nulleinspeisung funktioniert. Vgl. https://www.victronenergy.com/media/pg/EV_Charging_Station/de/description.html

Zitat

Dank der nahtlosen Integration der Ladestation in die übrige Victron-Installation erkennt sie, wenn überschüssiger Strom zur Verfügung steht, und nutzt nur diesen Strom zum Laden des Fahrzeugs.

Anstatt die überschüssige Energie zu verlieren, wenn die Batterien voll sind, oder zu einem niedrigeren Preis in das Netz einzuspeisen, wird die Energie in der Batterie des Fahrzeugs gespeichert.


Ich kann es mir nicht vorstellen.. Meines Verständnis gibt es keine Option, dass der mppt weiß wie viel Power theoretisch verfügbar ist - statt dessen kann er nur limitierten und den besten spannungspunkt suchen. Wie viel stromstärke kommt ergibt sich wenn das Limit aufgehoben wird.

Eine kleine Ergänzung trotzdem : man kann die Erkennung mit einem pv forecast (Prognose entsprechend Wetterdaten) koppeln. Dadurch ++ soc ++ reeller aktueller Wert kommt man schon recht weit.

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alexander-christian avatar image alexander-christian techmuc commented ·
Wenn man etwas bastelfreudig ist: Hab gesehen man kann sich - elektronik-know-how vorausgesetzt, mit einer kleinen Solarzelle auch ein Messgerät bauen. Zelle so ausrichten wie die auf dem Dach, bzw so platzieren dass sie dem Dach in nix nachsteht und dann über den Kurzschlussstrom schauen wieviel die Sonne aktuell bringt. Das dann hochrechnen auf die großen Module bzw. das ganze Dach. Gut, sicher ist die effizient der kleinen Zelle nicht vergleichbar mit den großen, aber um zu wissen ob nun 30 oder 70% der möglichen Leistung gerade einstrahlt... dafür sollte es ausreichen.
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mankabonn answered ·

screenshot-2022-09-27-at-12-08-43-manka-vrm-portal.pngIch nutze den CCL Wert über Modbus (Home Assistant) zur Steuerung eines Warmwasserheizstabes und sehe somit die "PV" Reserve - ich errechne einen Wert aus Bat. Amps / CCL Wert. Beim Wert 0 kann ich bei mir die 3,5kW schalten - Stufenweise mit 500w zwischen dem Wert -70 und 70. Habe ca. 15kWp auf den Dach.


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li-tomka avatar image li-tomka commented ·
Hallo mankabonn,

ich möchte freundlich anfragen, ob du mir das Regelschema für die Überschussverwertung senden kannst. Danke schon im Voraus mit Gruß aus dem Erzgebirge. Thomas

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