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Frage zu Multiplus 2 5kW AC Out 1 und 2

Hallo zusammen,
ich bin gerade an der Umstellung meiner Heizung auf eine WP.
Nun möchte ich dazu eine Backuplösung haben, die die Heizung einen Tag auch bei Netzausfall betreiben kann. Dazu plane ich gerade noch einen Multiplus 2 5kW und einen 23kWh Speicher mit ein.
Nun zu meiner Frage: Von der Verschaltung soll der MP2 direkt in den Heizraum und somit elektrisch direkt vor die Heizung. L1 vom Hausnetz kommt auf AC in, die WP auf AC out 1 und der Heizstab (3kW) auf AC out 2. Hintergrund ist eine mögliche Überlastung des MP2, wenn bei Stromausfall der Heizstab anspringen würde. Sollte es bei einem Stromausfall wirklich mal soweit kommen, dass der Heizstab zugeschaltet werden soll, dann ist es mir viel lieber, der Heizstab funktioniert nicht als das der MP2 wegen Überlast abschaltet und somit die ganze Heizung ausfällt. Ich gehe allerdings davon aus, dass sich in der WP sowohl der Kompressor als auch der Heizstab den gleichen Nullleiter teilen und das könnte dann eben zu einem Problem kommen.
Kann mir an der Stelle jemand erklären, ob es geht und falls nein, was ich machen müsste?
By the Way. Ich würde in der Hausautomation gerne den Stromfluß zum MP2 und Abends natürlich auch gerne den Stromfluß zurück ins Hausnetz darstellen. AC Out spielt dabei keine Rolle, weil die beide gemessen werden. Aber brauche ich für die Leistung über AC in noch einen Zweiwegezähler oder kann das der MP2 von Haus aus und ich kann die Werte aus dem GX auslesen?

Multiplus-IIac out 2
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4 Answers
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cabuvan-milan-krainovic answered ·

Grüße Dich @mlapp,
zuerst eine Frage zum Verständnis für uns: Der 23 kwH Speicher, wie wird der noch geladen neben L1 - über Solar? Mit dem Ansatz Eigenverbrauch zu steigern, und Stromeinkauf zu reduzieren? Und wird der überschüssige Strom eingespeist oder gespeichert? Und als Backup eben wie genannt von Dir oder tatsächlich einfach nur 23 kwh Speicher ohne Solar.
Damit Du eine Art USV - Anlage hast/ bauen willst, und die Relais Schaltung/ das Durchschalten des MP 2 nutzen kannst, müsste der MP2 dauerhaft der zentrale Eingang sein (nach USV sowie nach unserer Erfahrungen) (und aufpassen, denn wenn L1 direkt vom Hausnetz kommt - muss deine UV bzw. das Kabelwerk entsprechend ausgelegt sein - B 16 funktioniert da nicht mehr und auch 1,5mm2 nicht).
Heißt die Heizung läuft IMMER über den MP 2,entweder dieser zieht sich den Strom über das Hausnetz oder eben bei Ausfall über deinen Batteriespeicher.
Diese Funktion regelt der sowohl der MP also auch der MP 2 perfekt!
https://www.victronenergy.de/upload/documents/Datasheet-MultiPlus-II-inverter-charger-DE.pdf
Was heißt den Abends wieder zurück? Woher kommt denn der Strom - aus dem Speicher? Bei Stromausfall Hausnetz?
Wenn in der Hausautomation die Heizung schon eingebunden ist, müsste die Anlaufleistung doch sichtbar sein oder - und etwas Historiedaten? Und die Wärmepumpe könnte die Funktion "Softstart" oder ähnliches haben, somit wäre Überlast durch Anlaufleistung geregelt. Wobei die MPs kurze hohe Anlaufleistungen echt gut abfangen können.
Der Kompressor als auch der Heizstab sind doch jetzt schon am Hausnetz angeschlossen?!- Was sagen denn die tech. Unterlagen betreffend Leistung? Wie sind die beiden denn in der UV abgesichert? Daraus könnte man ebenfalls die Thematik "geteilter" Nulleiter ermitteln.
Des Weiteren könnte man den MP2 über die config auch im Ausgang künstlich begrenzen, somit Verbraucherleistung gedrosselt, aber MP nicht überlastet. (Eine dauerhafte Überlast zu vermeiden, dazu müssten man eben einen größeren MP kaufen in deinem Fall da eine PowerAssist Funktion ohne Generator und ohne L1 vom Haus nicht in betracht kommt).
Und bei Netzausfall ist die Heizung an und das restliche Haus stromlos? Verstehe noch nicht ganz warum die MP2 direkt vor die Heizung soll?!
Gibts eine Skizze oder so?
Klingt nach einem spanneden Projekt







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mlapp answered ·

Hallo, stimmt, hätte ich noch etwas genauer beschreiben sollen. Also wir haben ein eigenes Haus mit einer bestehenden 18kWp PV mit einem dreiphasigen SMA Wechelrichter. Damit produzieren wir im Schnitt 18700kWh pa, brauchen aktuell ca. 8000kWh, nutzen derzeit aber nur ca. 4000kWh im Jahr selbst (also ca. 50% autark). Geheizt wird aktuell noch mit einer Gastherme, diese wird aber im Mai durch eine Panasonic WP mit 7kW Leistung ersetzt. Die PV ist auf einem Nebengebäude und hängt elektrisch an einer Unterverteilung in der Garage. Die Heizung ist, historisch bedingt, auch in diesem Nebengebäude untergebracht und soll da auch bleiben (Nebenraum der Garage). Der MP2 und die Akkus sollen da auch mit rein, weil es von der Verkabelung am einfachsten ist und weil es in diesem Raum immer so um die 10-15 Grad im Winter hat. Da wir nun zwei BEVs haben und auch die Heizung auf Strom umstellen, wurde die Idee geboren mehr vom eigenen Strom nutzen zu wollen. Um deine Frage zu beantworten. Es soll ein ESS aufgebaut werden, das den Akku aus PV-Überschuss speist und nachts das Haus mit Energie versorgt. Ich habe in einer Simulation mit meinen echten tagesgenauen Daten aus dem letzten Jahr ermittelt, dass ich mit Speicher ca. 3000kWh mehr von unserem PV Strom nutzen könnte und von Mitte März bis Mitte Oktober fast komplett autark wäre. Die beiden Autos werden in dieser Zeit, bis auf wenige Ausnahmen, auch komplett aus PV-Überschuss geladen. Die Panasonic benötigt eine 20A Sicherung für die WP und eine 16A Sicherungen für den 3kW Heizstab, jeweils einphasig. Ohne MP2 hätte ich die beiden Verbrauche an Phase 1 und Phase 2 angeschlossen. Allerdings wird der Heizstab wahrscheinlich so gut wie nie gebraucht und die Heizung sollte an normalen Wintertagen bis minus 4 Grad mit einem Verbrauch von 500-800Wh kontinuierlich durchlaufen. Dennoch würde ich den Heizstab nur sehr ungern nicht anschließen (könnte zu Problemen beim Abtauen in der Übergangszeit führen). Die Frage die sich mir stellt ist also, kann ich den Kompressor der WP an AC out 1 anklemmen (von der Leistung her reicht das locker) und den Heizstab entweder ans Hausnetz Phase2 oder an AC out 2 ohne das es knallt, wenn der Sonderfall eintritt, dass der Heizstab doch mal aktiviert wird. Die Idee war also, ein 6mm2 Kabel von der Unterverteilung an AC in zu legen und jeweils über 2,5mm2 den Kompressor und den Heizstab an den MP2 zu klemmen. Hoffentlich war das jetzt verständlich genug, sonst probiere ich es gerne noch mal neu :-)

Die Topologie ist also diese hier, der Kompressor soll an "No break loads" und der Heizstab soll irgendwie auch angeschlossen werden, muss aber nicht unbedingt über den MP2 laufen.

Eine andere Idee wäre es noch, beide an den AC out 1 zu hängen. Begründung wäre dann die, dass der MP2 bei 10 Grad (Raumtemperatur) ja etwas mehr als die 4000 Wh kann (habe von bis zu 5000Wh für einige Minuten gelesen), der Heizstab für 5-10 Minuten 3000Wh benötigt und der Kompressor im Extremfall 1,46kWh zieht. Bin mir da nur nicht sicher, was der Kompressor im Anlaufmoment benötigt, wobei er sowieso durch läuft, wenn der Wärmebedarf so hoch ist.
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Meine_Energiewende answered ·

Das hört sich mehr oder weniger nach einem ganz normalen ESS an. Die Dimensionierung der Systeme und die genaue Verkabelung sind nochmal dediziert zu betrachten. Auf die 5000W kannst Du Dich allerdings nicht verlassen. Es kommt ganz auf die Art der Last an. Fest rechnen -> nur mit 4000 Watt und das auch nur, wenn keine hohen Anlaufströme dazu kommen. Gerade einphasige Motoren können bis zum 6 fachen Ihrer Nennleistung kurzfristig verbrauchen. Solange das System als ESS läuft wirst Du da keine Probleme haben. Als Insel (bei Stromausfall) sieht es dann schon anders aus. Auch Deine PV wäre dann mit der 1:1 Regel gesehen mit den MP2 5000er zu groß.

Viele Grüße

Jens

PS: solltest du spezifische Fragen haben kannst Du mich gerne mal anschreiben und jens@solwatch.eu


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mlapp answered ·

Danke für die Antwort. Die Verkabelung sollte gar kein Problem sein. Und ja, im Grunde ist es ein normales ESS. So wie ich das verstanden habe, baut der MP2 am AC out 1 ein komplett eigenes Netz auf und trennt die Verbindungen zum Hausnetz, was ja auch logisch ist. Aber könnte es dann störend sein, wenn ich ein Gerät mit zwei internen Verbrauchern aufteile? Dann wäre er darüber mit der Netz-Null verbunden und das könnte zu Problemen führen. Das ist eigentlich schon alles was ich wissen wollte. Die Auslegung sollte so schon passen. Im Sommer wird der Akku sowieso nie leer und die 70A reichen locker aus um die Akkus zu laden. Im Winter bringt die Anlage so gut wie nie genug Energie vom Dach um die Akkus überhaupt nur im Ansatz voll zu bekommen. Zumal ich den Leaf auf jeden Fall im Vorrang habe und der Mustang mit seine, relativ großen Akku die Spitzen locker verladen kann. Ich hab ja hier auf dem Grundstück mit dem Hausspeicher und den beiden Autos faktisch 110kWh Akkus rumstehen. Von daher muss der MP2 nicht größer sein.
Auf der anderen Seite ist es so, dass wir Nachts eine Grundlast von ca. 400Wh haben. Da kommt dann die WP noch mit 500-800Wh dazu und es läuft vielleicht noch das Heimkino mit 300Wh.
Das wären dann in Summe gerade mal 1,5kWh und da dürfte der MP2 drüber schmunzeln. So zumindest die Hoffnung.

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